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Was ist eigentlich Selbstführung?

Entwicklung von Selbstmanagement ist ein introspektiver Prozess

Die Entwicklung von Selbstmanagement ist ein Prozess der Selbstreflexion. Es erfordert einen ehrlichen, tiefen Einblick in die eigene emotionale Intelligenz, Selbstkontrolle und den eigenen Führungsstil, um herauszufinden, wie gut man sich tatsächlich selbst reguliert.

Ein Prozess, mit dem sich die Psychologie bereits seit einigen Jahrzehnten intensiv beschäftigt. Nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Persönlichkeitsentwicklung und -förderung, sondern spätestens in Unternehmensstrukturen, in denen es um Leistungserbringung geht, wird das Erreichen der Aspekte Selbststeuerung und Selbstmotivation unabdingbar. 

Betrachten wir das Selbstmanagement auf der Grundlage der sozial-kognitiven Theorien, die von einem der bedeutendsten Psychologen des 20. Jahrhunderts, Albert Bandura, entwickelt wurden. Im Zentrum seiner Erklärungen steht, dass eine Person die eigenen Gedanken, das Verhalten und die Umgebung bewusst organisiert und steuert, um in ihren Vorhaben erfolgreicher zu sein – den Prozess des Selbstmanagements bzw. der Selbstführung. Dabei steht nicht nur die Erfüllung von Aufgaben und das Erreichen von Zielen im Vordergrund, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden der beteiligten Personen – ein Prozess, der stark von der individuellen kognitiven Bewertung abhängt. 

Der besondere Reiz der Selbstführung besteht darin, dass jede Person die Verantwortung für ihre eigene subjektive Arbeitserfahrung übernimmt. Emotionale Intelligenz ist dabei der Schlüssel für eine wirksame (Selbst-)Führung, wobei die am häufigsten genutzten Fähigkeiten Selbstwahrnehmung, Selbstmanagement und Empathie eine zentrale Rolle spielen. 

Die Verantwortung als Führungskraft 

Als Führungskraft ist es relevant, sich mit den Mitarbeitenden auseinanderzusetzen und ihnen zu helfen, ihre Selbstreflexionskompetenz zu fördern. Um eine möglichst gute Unterstützung und Förderung für andere bieten zu können, ist die Reflexion der eigenen Person der Ausgangspunkt. Diese Förderung soll den Mitarbeitenden helfen, konstruktive Veränderungen zu schaffen. 

Grundsätzlich gilt, dass Menschen für Veränderungen zunächst lernen müssen, Verantwortung für ihr eigenes Handeln, Denken und Fühlen zu übernehmen. Anstatt in stressigen Situationen anderen die Schuld zu geben, sollte man Verantwortung übernehmen und nach konstruktiven Lösungen suchen. Dazu gehört, die Situation bewusst zu analysieren, Stressursachen zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Probleme künftig zu vermeiden. 

Kollegialer Austausch

Beispielsweise entstehen in einem Teamprojekt Verzögerungen, weil wichtige Informationen nicht rechtzeitig unter den Kolleginnen und Kollegen weitergegeben wurden. Dies führt zu Spannungen, so dass eine Kollegin schließlich frustriert äußert: „Wegen der verspäteten Infos von Kollege Y hängen wir hinterher.“ 

Anstatt Schuldzuweisungen zu machen, setzt das Team auf kollegialen Austausch. In einem offenen Gespräch reflektieren die Kollegen die Situation, besprechen Kommunikationslücken und suchen nach Lösungen wie regelmäßige Updates und klarere Zuständigkeiten. Dabei wird versucht, den Frust in konstruktive Energie umzuwandeln und das gegenseitige Verständnis zu fördern. Durch diesen Austausch kann sich die Zusammenarbeit verbessern und künftige Missverständnisse können vermieden werden.

Ein weiterer Ansatz kann darin bestehen, das Gespräch mit dem betroffenen Kollegen zu suchen und eine frühzeitige Kommunikation bei Verzögerungen zu vereinbaren. Ebenso entscheidend ist auch hier der konstruktive Umgang mit Emotionen, der als emotionale Agilität bezeichnet wird. Diese Fähigkeit ermöglicht es, Emotionen – wie beispielsweise Angst – produktiv zu nutzen, um Innovationen zu fördern. 

Sinnvoll eingesetzte Emotionen schaffen Verbindung und Orientierung, was im Arbeitsumfeld natürlich unerlässlich ist. Eine Führungskraft sollte emotionale Zugänglichkeit und Transparenz zeigen, anstatt ihre Autorität nur aus hierarchischem Status zu ziehen. Neben emotionaler Intelligenz ist Agililtät wichtig, da diese Resilienz und Anpassungsfähigkeit an Veränderungen ermöglicht.

Kleiner Leitfaden zur Selbstführung in 7 Schritten 

Ein kurzer Leitfaden in sieben Schritten kann Sie dabei unterstützen, eine solide Selbstführung zu bewerkstelligen:

Reflect - Leitfaden zur Selbstführung

Zusammenfassung

Selbstführung ist ein fortlaufender Prozess, der tiefes Selbstbewusstsein und emotionale Intelligenz erfordert.Die Kunst der Selbstführung liegt in der Fähigkeit, sich selbst kritisch zu hinterfragen und emotionale Agilität zu entwickeln. Führungskräfte, die ihre eigenen Verhaltensweisen und Emotionen bewusst steuern, sind besser in der Lage, ihr Team zu motivieren und Veränderungen proaktiv anzugehen. Die beschriebenen sieben Schritte bieten Werkzeuge, um den Weg zur Selbstführung zu gestalten und und damit nicht nur die eigene Leistung, sondern auch die des gesamten Teams in eine gesunde Balance zu bringen.

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Quellen

Goldsby, M. G., Goldsby, E. A., Neck, C. B., Neck, C. P., & Mathews, R. (2021). Self-leadership: A four decade review of the literature and trainings. Administrative Sciences, 11(1), 25. https://doi.org/10.3390/admsci11010025

Hirschi, A., & Koen, J. (2021). Contemporary career orientations and career self-management: A review and integration. Journal Name. Available online 20 April 2021.

Nilov, Mikhail, https://www.pexels.com/photo/a-woman-leaning-on-a-shelf-8871904/


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