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Agile Transformation (Teil 8) – Fragen und Antworten

Wir haben uns in unserem Blog ausgiebig mit der Notwendigkeit der agilen Transformation in der VUCA-Welt befasst. Die umfassenden Veränderungen, das permanent beta, in dem wir uns befinden, zeigt uns deutlich, dass Unternehmen agil operieren müssen, um langfristig wettbewerbsfähig und gesund zu bleiben.

Der letzte Teil der Serie – Agile Transformation – soll nun, praxisorientiert und an Ihren Fragen angelehnt, die Herausforderungen, solche Transformationsprozesse einzuführen, aufnehmen und Ihnen Hilfestellungen dazu geben. Sollten Sie Ihre Fragen nicht wiederfinden, kontaktieren Sie uns, wir antworten Ihnen bestimmt.

1. „Ist die agile Transformation nur ein aktueller Hype oder ist das wirklich nötig?“

Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung, das ist unumstritten. Die meisten Menschen sehen ihr Smartphone als erstes am Morgen und als letztes am Abend. „Nur noch kurz die Welt retten, 148 Mails checken“, wie Tim Bendzko singt. Der digitale Wandel ist keine Modeerscheinung und betrifft die Unternehmen je nach Branche mehr oder weniger stark.

Die technologische Entwicklung hat als Konsequenz, dass die Unternehmen schneller auf komplexe und dynamische Märkte reagieren müssen. Für die Unternehmensführung ist es also strategisch sinnvoll, sich proaktiv den Transformationen der VUCA-Welt, dem „permanent beta“, zu stellen und sich selbst agil aufzustellen.

  1. 2. „Wir haben in unserem Unternehmen sehr klare Hierarchien. Wie kann ich die Geschäftsführung überzeugen, agiler zu werden?“

Wie wir in unserem agilen Transformation Teil zwei – Analyse des Status quo – beschrieben haben, ist es entscheidend zu evaluieren, welche adaptiven Strukturen in Ihrem Unternehmen vorhanden sind.

Nicht für jedes Unternehmen ist es sinnvoll – auf Teufel komm raus – Agilität zu erzwingen. Denken Sie daran, dass auch Strukturen möglich sind, in denen einzelne Unternehmensbereiche sehr hierarchisch strukturiert sind und andere sehr agil, siehe Abbildung 1.

VUCA_Unternehmenscontext

Abbildung 1: Kallenbach (S. 319, 2016)

Führen Sie deshalb eine genaue Analyse durch und starten Sie gut vorbereitet mit einem agilen Pilotprojekt. Wenn das Projekt erfolgreich ist, haben Sie gute Argumente gegenüber Ihrer Geschäftsführung, agile Transformationsprozesse zu skalieren.

  1. 3. „Wir haben agile Methoden wie SCRUM bereits in einigen Unternehmensbereiche etabliert. Wie schaffe ich den Schritt von agilen Arbeitsweisen zu einem agilen Unternehmen?“

Agile Werkzeuge wie Scrum funktionieren sehr gut in kleinen Teams, sind jedoch nicht leicht auf das gesamte Unternehmen übertragbar. Frameworks wie Safe oder die Etablierung von Flight Levels mit Kanban sind erprobte Möglichkeiten, agile Methoden auch in der Vertikalen umzusetzen.

Was in jedem Fall ganzheitlich eingeführt werden kann, sind Mechanismen wie Partizipation und Werte. Durch agile Prozesse und Methoden wird Transparenz geschaffen und dadurch die Vernetzung von Teams gefördert. Mitarbeiter werden als Individuen gesehen, erfahren Wertschätzung und lernen als Team anstatt als Einzelkämpfer zu agieren. Dies ist ein erster Schritt zum kulturellen Wandel.

Für eine ganzheitliche Agilität ist allerdings eine vertikale und horizontale Durchdringung nötig, wie wir in Agile Transformation (Teil 6) Methoden und Instrumente – erläutert haben. Neben der Vernetzung von Individuen ist entscheidend, dass die agile Transformation in allen Führungsebenen eingeführt und gelebt wird.

  1. 4. „Wie involviere ich die Mitarbeiter?“

Auch Mitarbeiter sind stark von der Digitalisierung betroffen. Die Veränderung von hierarchischer zu netzwerkartiger Zusammenarbeit der Arbeitswelt 4.0 wird unter dem Begriff New Work Transformation zusammengefasst (Bruch & Block).

Die Anpassungsfähigkeit und Dynamik, die die VUCA-Welt erfordert, benötigt also auch eine Transformation des Führungsstiles. Oftmals fühlen sich die Mitarbeiter überfordert und unter Druck gesetzt. Einer der Grundsätze von Agilität ist die Zusammenarbeit (Lindner, 2017).

Für Führungskräfte ist es folglich wichtig zu verstehen, wie menschliche Netzwerke funktionieren und wie Sie die individuelle Freiheit des Einzelnen unterstützen, dessen Potenzial voll entwickeln und im Kollektiv koordinieren können. Eine balancierte Führung basierend auf Vertrauen, ist der Schlüssel zu einer gesunden Organisation.

  1. 5. „Agilität benötigt kulturellen Wandel. Wie kann ich diesen Kulturwandel langfristig verankern?“

Wichtiger als die Anwendung von agilen Prozessen und Tools ist die Wertschätzung des Einzelnen und die Schaffung eines agilen Mindsets, um langfristig einen Kulturwandel im Unternehmen zu erreichen (Denning).

Mindset ist in diesem Zusammenhang definiert als „Gesamtheit der Werte und Überzeugungen sowie Einstellungen und Prinzipien, die das Handeln der Organisation bestimmen und prägen“ (Denning).

mindset

Abbildung 2: Agiles Mindset (in Anlehnung an Denning, 2016)

Lösungswege, ein agiles Mindset im Unternehmen langfristig zu formen, haben wir in unserem Konzept der gesunden Organisation ausgearbeitet: Systemisches Denken der Führungsebene, Potenzialentfaltung der Mitarbeiter, Förderung der Leistung und Gesundheit und balancierte Führung sind die wichtigsten Treiber. Wo können Sie in Ihrem Unternehmen einen Haken setzen? Lesen Sie hier noch einmal nach.

  1. 6. „Was sind Erfolgsfaktoren für eine agile Transformation?“

Die Vorteile eines agilen Unternehmens sind definiert durch Geschwindigkeit, Haltung, Kundenzentriertheit und iteratives Vorgehen.

Um agile Transformation optimal zu unterstützen und damit die Zusammenarbeit, Netzwerken und eine transparente Kommunikation unter den Mitarbeitern zu fördern, müssen agile Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Neben strukturellen Rahmenbedingungen, wie die Aufbau- und Ablauforganisation, sollten auch räumliche Rahmenbedingungen so angepasst werden, dass Nähe, Transparenz und Offenheit gefördert werden. Studien haben beispielsweise gezeigt, dass Großraumbüros für eine offene Kommunikation nicht förderlich sind. Hier braucht es eine Raumgestaltung, die den Bedürfnissen der heutigen Arbeitswelt auch wirklich gerecht wird. Einen Ausblick dazu haben wir schon einmal gegeben in – Wie wir in Zukunft arbeiten werden.

Die Gestaltung des Workspace 4.0 ist ein so wichtiges Thema, dass wir darüber bald ausführlich in unseren Notizen berichten werden. Seien Sie gespannt!

Fazit:

Agile Transformation ist ein weites Feld und die Einflüsse der Digitalisierung und Herausforderungen der VUCA-Welt von Unternehmen sind unaufhaltsam.

Deutsche Mittelstandsunternehmen und Konzerne, die noch sehr hierarchisch strukturiert sind, tun sich schwer, sehen aber die Notwendigkeit, agiler zu operieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ein agiles Mindset erfolgreich umzusetzen und die Entwicklung hin zu einer agilen, gesunden Organisation, bedarf einer genauen Analyse, Evaluierung und Umsetzung durch alle Führungsebenen hinweg.

Darin liegt auch die Herausforderung – die ganzheitliche Akzeptanz für die Wichtigkeit dieses Themas in allen Unternehmensbereichen zu erreichen. Starten Sie durch, wir unterstützen Sie gerne auf Ihrem Weg zum agilen Unternehmen und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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