Psychische Störungen: Ein Drittel aller Frauen und ein Viertel aller Männer sind betroffen.
Betroffene fehlen im Durchschnitt vier Tage im Monat auf der Arbeit. Das ist das Ergebnis einer Studie der TU Dresden unter Leitung von Professor Hans-Ulrich Wittchen im Rahmen eines umfassenden Forschungsprojektes des Robert Koch-Instituts (RKI).
Auf der Suche nach den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland zeigte sich, dass ein Drittel der 18- bis 80-Jährigen an einer psychischen Störung leidet, wobei die Zeitspanne von 18 – 35 Jahren die höchste Prävalenz aufwies. Während bei Männern vor allem Suchterkrankungen auftreten, sind Angsstörungen bei Frauen am stärksten vertreten. Beide Geschlechter leiden auch häufig an depressiven Störungen. Klar belegt wurde auch, dass psychische Erkrankungen unbehandelt die Lebensqualität oft auf Jahrzente hin einschränken und oft einen chronischen Verlauf nehmen.
Abbildung 1: Gesunde Organisation | Psychische Störungen
Das Auftreten der psychischen Störungen führte durchschnittlich zu monatlichen Fehlzeiten und Krankschreibungen bei der Arbeit von drei bis vier Tagen. Treten mehrere Störungen gleichzeitig auf, erhöht sich die durchschnittliche Anzahl der Fehltage auf 11,6 pro Monat.
Erschütternd wirkt vor dem Hintergrund jahrzentelanger Beeinträchtigung die Behandlungsquote: nur 30,5 % der Betroffenen haben spezalisierte Hilfe und Behandlung in Anspruch genommen. Oft erfolgte diese Behandlung auch erst dann, wenn bereits Zusatzerkrankungen das Leben des Betroffenen jahrelang beeinträchtigt haben und die Krankheit chronische Ausmaße angenommen hat. Besonders schlecht war die Behandlungsquote in der am stärksten betroffenen Gruppe der 18- bis 35-Jährigen.
Was bedeutet das für Sie? Achtsam sein gegenüber Kollegen und Mitarbeitern; Mut haben, auch kritische Themen anzusprechen; nicht weggucken, um unangenehme Themen zu vermeiden, sondern Experten aufsuchen und um Rat fragen. Haben Sie keine entsprechende Expertise im Haus, bauen Sie sich systematisch ein Netzwerk außerhalb des Unternehmens auf. Das gibt Sicherheit und ermöglicht rasche Hilfe.